Ariane Opitz

Dr. De Muynck Rita

Zu den Arbeiten von Ariane Opitz

Das Thema von Ariane Opitz ist die Öffnung, das Aufbrechen. Sie geht von abstrakten Formen aus, die sich dann im Verlauf der Arbeit irgendwie entwickeln. Dabei braucht die sensible Künstlerin den Widerstand des Materials, nimmt weg, öffnet, fügt hinzu. Wenn sie einen Steinblock vor sich hat, dann weiß sie sofort wo das Loch sein muss, es ist ein Durchbruch, der Eingang in die dritte Dimension. Ab da organisiert sich dann alles von alleine. Für Opitz wird das zunächst Plumpe durch diesen Durchbruch sofort in eine Leichtigkeit verwandelt. Dann sucht sie den spannungsvollen Dialog und mündet schließlich in einer gespannten Ruhe. Dies ist deutlich in den Steinskulpturen zu spüren, vor allem die Arbeit aus dem blauen Stein aus Pierre bleu de Belgique.
Der wunderbaren Arbeit aus weißem Muschelkalk mit dem Titel "Öffnung", sieht man an, dass Ariane hier durch die Art der Wegnahme des Materials dem Gestein den Widerstand genommen hat. Er wirkt leicht und befreiend in der Form, ganz im Gegensatz zu den schweren Holzblöcken aus Baumstämmen. Hier nimmt sie nur geringfügige Veränderungen vor und verbindet sie mit weichem Material. Hier war auch zuerst das Durchbrechen wichtig, dann kam das Wachs, das für das inzwischen spröde Holz eine nährende Funktion hat. Das Wachs bedeutet ebenfalls der Eintritt des Lichts. Das Wachs verbindet und schafft eine neue Einheit. Die Holzstücke, die weit gehend so belassen sind wie die Natur sie schuf, stehen in Kommunikation mit einander. Einige haben in der Mitte wieder das typische Loch, Opitz hat rote Erde herein gebracht, das den Kreislauf des immer wieder Neugeboren-werdens symbolisieren kann.
Auch in ihrer Lehmskulptur ist das Aufbrechen das zentrale Thema. Man könnte sich vorstellen, dass eine gebirgige Erhebung sich aus dem Boden aufgewölbt hat und schließlich aufgebrochen ist.
Die Arbeiten der Bildhauerin sind beseelt von der Suche nach einer universellen Sprache. So zeugen auch ihre Zeichnungen von einem klaren Formgefühl.
Ariane Opitz ist allein erziehend mit zwei kleinen Kindern, sie empfindet diese Aufgabe als momentan wohl ihre wichtigsten Skulpturen. Sie hat sich für das Leben geöffnet.

Schlehdorf, 23.10.05

 

 
 
 
 
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